Wie wir beraten

Wir bieten kostenlose und anonyme Peer-Beratung für alle trans Personen: Transgender, transgeschlechtliche, transidente, trans, agender, nichtbinäre, genderqueere, genderflluide und Personen mit trans Vergangenheit sind hier herzlichen willkommen. Wir beraten auch Personen in Selbstfindungsprozessen, die sich (noch) nicht sicher sind, wo sie stehen. Wir können auf diesem Weg Hilfestellung geben. Wir arbeiten peerbasiert, ergebnisoffen, transaffirmativ und intersektionalitätsinformiert. Wir können auch Angehörige und Zugehörige, Eltern, Kinder und Freund*innen von oben genannten Personengruppen beraten.

Für Fachkräfte aus der Sozialen Arbeit, (Sozial)Pädagogik, Psychologie, Medizin, für Lehrpersonal an Schulen etc., für Schüler*innen und für andere Gruppen (Firmen, Verein etc.) und Unterstützende bieten wir neben Beratungsgesprächen auch Vorträge und Workshops an.

Wir können in deutscher oder englischer Lautsprache beraten. Bitte setze dich mit uns in Verbindung, sollte Übersetzung benötigt werden, leider können wir jedoch nicht garantieren, dass wir eine Übersetzung stellen können. Unsere Räume in Kiel und Flensburg sind barrierearm (Aufzüge bzw keine Stufen, Toilettensituation Rollstuhlgerecht), der Raum in Neumünster ist bedingt barrierearm (eine Stufe, sehr enge Toiletten). Unsere Räume sind sehr ruhig und von außen nicht einsehbar.

Die Qualitätsstandards für unsere Fachberatung findest du hier.

Wir haben auf Grundlage der Erfahrungen unserer Beratungstätigkeiten die „5 Prinzipien einer gelingenden Transition“ entwickelt, die Menschen helfen können, sich im Dschungel des Gesundheitssystem nicht zu verlieren, an sich selbst zu glauben und trotz allem die Nerven zu behalten. 5 Prinzipien einer gelingenden Transition als pdf

Was heißt peerbasiert?

Peer bedeutet soviel wie „gleichartig“. In unserem Fall heißt das, dass alle unsere trans-Berater*innen selber trans oder abinär/agender/genderqueer/genderfluide/transgender sind und ein großer Teil unserer (Beratungs)Kompetenzen aus eigenen Erfahrungen kommt. Wir sind selber auf verschiedenen Abschnitten unserer Transitionswege von Peer-Berater*innen beraten und begleitet worden, werden es vielleicht noch immer bzw. immer wieder, und deshalb wissen wir, wie wichtig die informierte Beratung durch Peers ist.

Was bedeutet ergebnisoffen?

Wir gehen davon aus, dass die ratsuchende Person Expert*in für sich selber ist. Wir bieten Hilfe dabei, den eigenen Weg durch klärende Gespräche zu finden, aber wir geben in der Beratung nichts vor. Wenn es Probleme gibt, versuchen wir, gemeinsam mit dir Lösungen zu erarbeiten. Wir bemühen uns, in der Beratungssituation einen Raum der Offenheit und Selbstreflexion zu schaffen, der ausreichend Vertrauen auch für Anliegen schafft, über die das Reden (noch) schwer fällt. Fragen dürfen dabei immer auch offen bleiben.

Transaffirmative Haltung

Trans ist keine Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für viele unterschiedliche Varianten der Geschlechtsentwicklung. Sich trans fühlen ist okay! Wer sich im bei Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht zuhause fühlt, hat mitunter trotzdem einen steinigen Weg vor sich. Denn trans Personen leben in einer Welt, in der sie immer noch als fremd wahrgenommen werden, anderen auch durchaus Angst machen, und erleben daher massive Diskriminierung auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Trans Personen leben als Teil dieser Gesellschaft, aber auf einem anderen Planeten. Die transaffirmative Haltung ist sich dieser Tatsachen bewusst und berücksichtigt sie in der Begegnung und der Kommunikation. Wir wissen nicht alles und wir können auch nicht alles, aber wir sind parteilich und wir halten zu dir – unabhängig davon, wohin du gehst. Wir stellen niemals die Selbstauskunft über die eigene Geschlechtsidentität in Frage. Selbstverständlich respektieren und achten wir alle Pronomen, Anreden und Transitionswege.

Intersektionalitätsinformierte Beratung

Wir arbeiten und beraten intersektionalitätsinformiert. Das bedeutet, dass wir uns sehr bemühen, Mehrfachmarginalisierungen und -diskriminierungen immer mitzudenken – so gut wir es schaffen. Wir wissen, dass eine weiße trans Person anders diskriminiert wird und evt. andere Unterstützungsbedarfe hat, als eine Schwarze trans Person. Und eine trans Person mit Behinderungen oder psychischen Beeinträchtigungen steht in der Transition vor anderen spezifischen Hürden, als eine trans Person, die sehr religiös oder sehr jung ist. Wir geben uns große Mühe, unsere Räume so sicher wie möglich zu gestalten.